| WM-Strecken-Wahl

Julian Reus setzt in London auf die 100 Meter

Julian Reus wird bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) über die 100 Meter an den Start gehen. Zur Wahl standen als Einzel-Start auch die 200 Meter.
pm/pr

Der derzeit schnellste deutsche Sprinter und Rekordhalter über 100 Meter vom TV Wattenscheid 01 war für die WM in London auch für die 200 Meter nominiert worden, musste sich aber für eine Strecke entscheiden. "Die Entscheidung ist mir sehr, sehr schwer gefallen", sagte Julian Reus in einem ausführlichen Interview mit seinem "Heimatsender" Radio Bochum. "Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich da keinen Favoriten habe, dass ich beide Strecken sehr gerne laufe und bei mir im Moment auch beide Strecken leistungsmäßig absolut gleichwertig sind." Seine Saison-Bestzeiten stehen bei 10,10 und 20,29 Sekunden (persönliche Bestleistung).

"Das ist wie die unmögliche Entscheidung für Eltern, wenn sie gefragt werden, welches ihrer Kinder sie am liebsten haben. Begründen kann ich die Entscheidung für die 100 Meter nicht, das ist eine gefühlte Entscheidung, die ich treffen musste, die ich aber nicht begründen kann." Nach Argumenten suchte er die letzten drei Wochen vergeblich. "Jetzt ist für mich das Halbfinale das Ziel – und wenn ich dann zufrieden bin mit dem, was ich gemacht habe, dann werden auch Zeit und Ergebnis stimmen", sagte der frisch gewordene Vater.

Zuversichtlich mit der Staffel

Seit Dienstag ist Julian Reus in London: "Im Stadion war ich noch nicht, aber ich freue mich, wieder hier zu sein, diese Stadt ist dermaßen sportbegeistert, das werden schöne Meisterschaften. Ich bin zwar nicht so der Großstadt-Freak, aber unter den großen Städten ist London für mich sehr weit vorn."
 
Mit der 4x100-Meter-Staffel, für die auch seine Wattenscheider Vereinskollegen Robert Hering und Robin Erewa nominiert sind, rechnet sich Julian Reus mehr aus als bei seinem Einzel-Start: "Wir haben jetzt in Kienbaum mit der Staffel trainiert – und wenn in London alles passt, geht es ins Finale." Dort werden die Karten neu gemischt.

"Wir haben bei den letzten beiden Weltmeisterschaften mit zweimal Platz vier gezeigt, dass wir sehr weit vorne landen können – und das ist auch das, worauf wir schauen, woraus man Kraft und Energie zieht." Schon bei der Team-EM in Lille haben die DLV-Sprinter mit Platz zwei (knapp hinter Großbritannien) gezeigt, dass sie "absolut wettbewerbsfähig" sind.

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