| Pforzheim-Cross

Josina Papenfuß und Ilyas Yonis Osman trotzen dem schweren Geläuf

Nieselregen, 6 Grad, Wind: Bei typischem Cross-Wetter wurden am Samstag die ersten Tickets für die Cross-EM am 10. Dezember vergeben. Beim Sparkassen-Cross in Pforzheim nutzten die U20-Läufer ihre Chance, um sich für den internationalen Einsatz zu empfehlen.
Martin Neumann

Eine der jüngsten Starterinnen im Feld war in der U20-Klasse nicht zu stoppen. Nach 4,8 Kilometern bei etwa 6 Grad und Nieselregen hatte Josina Papenfuß (TSV Westerstede) beim Sparkassen-Cross am Samstag in Pforzheim einen beachtlichen Vorsprung von fast 30 Sekunden auf die Konkurrenz herausgelaufen. Für die Hindernisspezialistin wurden 19:54,8 Minuten gestoppt. Ebenfalls vollkommen ungefährdet lief mit Lisa Tertsch (ASC Darmstadt) in 20:24,0 Minuten eine weitere Hindernisspezialistin auf Rang zwei. Das schnelle Duo hat damit das direkte Ticket für die Cross-EM in Samorin (Slowakei) am 10. Dezember gebucht. Rang drei ging an Selma Benfares (LC Rehlingen; 20:42,9 min).

„Die beiden Favoritinnen haben sich durchgesetzt. Josina hat nach rund drei Kilometern das Tempo forciert und konnte sich lösen. Beide werden nun für einen Cross-EM-Start vorgeschlagen“, sagte Nachwuchsbundestrainer Andreas Michallek. Bemerkenswert: Josina Papenfuß ließ im selben Rennen nur neun Startern der männlichen U18 den Vortritt. Dort setzte sich Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach) in 18:36,8 Minuten klar vor Tarje Mohrdieck (SC Itzehoe; 18:51,2 min) und Jonas Just (LG Osterode; 19:01,0 min) durch. Bei der weiblichen Jugend U18 machte über 3,0 Kilometer Linn Kleine (LG Olympia Dortmund; 12:26,5 min) vor Karoline-Sophie Löffel (Heidmühler FC; 12:44,6 min) das Rennen.

35 Sekunden Vorsprung für U20-Sieger

Auch in der männlichen U20 gab’s einen klaren Sieger: Ilyas Yonis Osman (TV Waldstraße Wiesbaden) dominierte die 6,6-Kilometer-Strecke. In 23:39,1 Minuten war der 18-Jährige, der wie sein großes Vorbild Mo Farah (Großbritannien) aus Somalia stammt, beim Start in die Cross-Saison nicht zu schlagen. „Er hat ein starkes Rennen gezeigt. Mit seinen mehrmaligen Tempoverschärfungen hat er das Feld dominiert“, zollte Nachwuchsbundestrainer Pierre Ayadi dem klaren Sieger Respekt.

Allerdings ist der Wiesbadener, der seit 2015 in Deutschland lebt, nicht für den DLV bei der Cross-EM startberechtigt. So gingen die beiden Samorin-Tickets an den Deutschen U20-Crossmeister Markus Görger (LAC Freiburg; 24:15,4 min) und Nick Jaeger (TSV Penzberg; 24:33,9 min). Dahinter folgte Julius Hild (SSC Hanau-Rodenbach; 25:02,1 min) als drittbester Deutscher. „Durch den tiefen Boden und das hohe Tempo an der Spitze war es ein sehr schwieriges Rennen“, sagte Pierre Ayadi. Die weiteren U20-Plätze für die Cross-EM werden in zwei Wochen beim Darmstadt-Cross vergeben.

Elena Burkard eine Klasse für sich

Im selben Rennen wie die U20 ermittelten die Frauen in Pforzheim ihre Siegerin. Schnell war klar, dass die nur Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) heißen konnte. Die DM-Vierte über 1.500 Meter legte an der Spitze ein starkes Solo hin und lag nach 26:04,8 Minuten fast anderthalb Minuten vor U23-Siegerin Betty Chekwony (Kenia; 27:31,7 min). Dahinter folgten Jannika John (LAC Quelle Fürth; 27:59,5 min) und Vera Coutellier (ASV Köln; 28:05,3 min). Für beide gab’s Silber und Bronze bei den gleichzeitig ausgetragenen Deutschen Hochschulmeisterschaften hinter der souveränen Titelträgerin Elena Burkard.

Zum Abschluss der Top-Rennen gab’s für die Zuschauer eine spannende Zentimeter-Entscheidung. Über 9,0 Kilometer setzte sich Hindernisspezialist Patrick Karl (TV Ochsenfurt) als Männer- und U23-Sieger in 33:16,0 Minuten mit drei Zehntelsekunden Vorsprung auf Jannik Arbogast (LG Region Karlsruhe) durch. Für den im Spurt unterlegenen Karlsruher gab’s als Entschädigung den Titel bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften.

Stephan Hohl mit Resonanz sehr zufrieden

Organisationschef Stephan Hohl zog ein positives Fazit der zehnten Auflage des Sparkassen-Cross. „Mit 850 Voranmeldungen plus Nachmeldungen sind wir sehr zufrieden. Klar haben Wind und Nieselregen vielleicht ein paar Starter abgehalten. Aber so ist halt Crosslauf“, sagte der 37-Jährige. Besonders bedankte sich der ehemalige Hindernisspezialist (Bestzeit: 8:27,72 min) bei den mehr als 100 ehrenamtlichen Helfern: „Ohne sie wäre eine solche Veranstaltung gar nicht möglich.“

In den Altersklassen der U18, U20 und U23 flossen die Ergebnisse des Pforzheim-Cross gemeinsam mit denen aus drei weiteren Veranstaltungen in die Wertung des Deutschen Cross-Cups ein. Die Top Drei der insgesamt sechs Nachwuchswertungen von Pforzheim erhielten jeweils eine Prämie. Die Top 10 wurden für die Cup-Wertung berücksichtigt, für die drei Resultate der vier Cross-Cup-Veranstaltungen herangezogen werden. <link>Mehr zum Deutschen Cross-Cup.

<link https: www.leichtathletik.de tv veranstaltungen video-uebersicht veranstaltung pforzheim-cross-2017>Die Videos vom Pforzheim-Cross.

Die Ergebnisse finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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