| WM 2017

Faith Kipyegon gewinnt dramatisches Finale, Hanna Klein Elfte

Dieses Finale war der stimmungsvolle Schlusspunkt des vierten WM-Tages. Olympiasiegerin Faith Chepngetich Kipyegon wurde am Montag in London über 1.500 Meter auch Weltmeisterin, Laura Muir belegte für die Gastgeber den undankbaren vierten Platz. Hanna Klein wurde Elfte.
Silke Bernhart / Jan-Henner Reitze

Es lag Spannung in der Luft, als die besten 1.500-Meter-Läuferinnen der Welt zu ihrem Finale antraten. Die ohnehin begeisterte Stimmung im Londoner Olympiastadion kochte dabei am Montagabend zum Abschluss des vierten Wettkampftages noch einmal über, weil mit Laura Muir eine britische Medaillenhoffnung im Rennen war, die zu Beginn an der Spitze lief. Richtig los ging die Hatz um die Medaillen 600 Meter vor Schluss, als die Jahresschnellste Sifan Hassan (Niederlande) von ganz hinten durchstartete und den langen Spurt anzog.

Auf der Zielgeraden gingen der Hallenweltmeisterin aber die Körner aus und sie wurde auf Rang fünf durchgereicht (4:03,34 min). Olympiasiegerin Faith Chepngetich Kipyegon (Kenia; 4:02,59 min) stürmte auch zu WM-Gold, das erste auf dieser Strecke überhaupt für die Läufernation. Auf der Innenbahn spurtete mit Jennifer Simpson (USA; 4:02,76 min) die Weltmeisterin von 2011 diesmal zu Silber. Von hinten angeflogen kam auch noch 800-Meter-Spezialistin Caster Semenya (Südafrika; 4:02,90 min), die Laura Muir (4:02,97 min) um nur sieben Hundertstel die Bronzemedaille wegschnappte.

Mittendrin in diesem Weltklasse-Feld war Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), die erst im Feld mitschwamm und dann um Anschluss kämpfte, als das Tempo verschärft wurde. Hinten raus überholte die 24-Jährige noch die Titelverteidigerin Genzebe Dibaba (Äthiopien; 4:06,72 min) und wurde in 4:06,22 Minuten Elfte. Bei ihrer ersten WM ist die DLV-Athletin gleich bis ins Finale gelaufen. Zuletzt hatte das 1991 eine deutsche Läuferin über diese Strecke geschafft. Ellen Kießling und Yvonne Mai hatten in Tokio (Japan) die Ränge fünf und 13 belegt.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Hanna Klein (SG Schorndorf 1846)
Ich habe mich die ganze Zeit nur umgucken müssen – es ist schon etwas ganz anderes, im Finale zu stehen und hier reingeführt zu werden. Sonst habe ich mir das immer im Fernsehen angeschaut, diesmal konnte ich das nicht, diesmal bin ich selbst mitgelaufen! Ich glaube, ich habe alles richtig und gut gemacht, ich war nicht in Rangeleien verwickelt und konnte meinen Schritt ziehen. Auf den letzten 500 Metern habe ich schon gemerkt, dass es mein dritter Lauf ist, ich bin noch nie so oft hintereinander so schnell gelaufen. Ich hätte mir gewünscht, noch ein weniger länger Kontakt zu halten. Aber immerhin nicht Letzte, und ich habe zweimal Genzebe Dibaba geschlagen! Es war ein Riesen-Erlebnis, ich muss ja gucken, wo ich hergekommen bin. Im nächsten Jahr muss ich Schritt für Schritt weiter arbeiten. Ich darf nicht gleich wieder so etwas erwarten, sonst falle ich in ein Loch. Konstanze [Klosterhalfen] hat mir gezeigt, dass auch deutsche Frauen so schnell laufen können. Wir kennen uns aus dem Trainingslager, sie ist ein großes Talent. Ich habe ihre Leistungen als Motivation gesehen. Vielleicht war es ganz gut für mich, dass ich in den Medien vorher nicht so präsent war. Damit muss man auch lernen umzugehen, das mache ich jetzt ja schon ein bisschen. 

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