| Die Finals 2019

DM Berlin Tag 2: Die Stimmen der Sieger

Was sagen die frisch gekürten Meister zu ihrem Wettbewerb? Wie haben die Athleten die Stimmung im Olympiastadion von Berlin erlebt? Wir haben die Stimmen der Sieger vom Sonntag und weiterer Top-Athleten der Deutschen Meisterschaften 2019 eingefangen.
Lea Saur / Jane Sichting

<link btn>DM 2019 Berlin

FRAUEN

Tatjana Pinto (LC Paderborn)
Siegerin 200 Meter (22,65 sec)
Das Wochenende hier war definitiv sehr anstrengend. Ich habe hier 5 Läufe auf gutem Niveau abgeliefert, das ist eine sehr gute Leistung. In erster Linie bin ich froh, dass ich das Programm hier gesund überstanden habe. Dann freue ich mich natürlich sehr über die neue Bestzeit. Ich wusste, dass es schneller geht als die 22,73 Sekunden, die ich bisher stehen hatte, und es ist mir gelungen, das hier zu zeigen. So kann es weiter gehen. In der Summe war es fast für den Kopf anstrengender als für den Körper. Das habe ich besonders heute nach dem 200-Meter-Vorlauf gemerkt, als danach 5 Stunden Pause waren. Da die Spannung hochzuhalten, hat geschlaucht. Ich kriege insgesamt mehr Lust auf die 200 Meter und denke, da ist auch noch Luft nach oben. Für die WM strebe ich beides an. 

Luna Bulmahn (VfL Eintracht Hannover)
Siegerin 400 Meter (52,37 sec)
Ganz ehrlich: Mit einer Medaille hatte ich geliebäugelt. Aber dass es Gold wird, damit habe ich nicht gerechnet. Die Konkurrenz in Deutschland ist stark und auch wenn nicht alle gerade in Top-Form sind, dachte ich, die können bei der DM bestimmt noch was drauf packen.  Auch der Nachwuchs über 400 Meter ist stark. Bei der U23-EM haben mich meine Staffel-Kolleginnen eher mitgezogen, weil die mehr internationale Erfahrung haben als ich. Insgesamt hatte ich eine konstante Saison, vor allem im Hinblick darauf, dass ich erst seit 2 Jahren 400 Meter laufe. Hier war ich vorne. Ich freu mich aber total, dass auch meine Staffel-Kollegin Nelly Schmidt mit mir auf dem Podest steht. Mit dieser Zeit wäre ich bei der U23-EM vorne um eine Medaille mitgelaufen. Ich bin aber auch mit dem 4. Platz zufrieden. Und mit Gold hier sowieso!

Christina Hering (LG Stadtwerke München)
Siegerin 800 Meter (2:01,37 min)
Ich freue mich sehr, wieder ganz oben zu stehen. Ich hatte mir im Vorfeld vorgestellt, dass ich meine Stärke auf der Zielgeraden ausspielen kann und das hat geklappt. In der Halle hatte ich Kathi nicht kommen sehen. Tatsächlich hatten wir aber auch besprochen, zusammen die WM-Norm anzugehen, da uns beiden nur ein paar Zehntelsekunden fehlten. Wir sind auch genau nach Plan in 58,5 Sekunden bei 400 Metern durchgegangen. Dass es mit der Norm nicht geklappt hat, nehme ich auf meine Kappe, auch wenn ich nicht weiß, wo die letzten Zehntelsekunden liegen geblieben sind. Trotzdem bin ich froh, hier nochmal eine schnelle Zeit gelaufen zu sein. Das ist der zweitschnellste Titel für mich. Und auf die WM-Norm hoffe ich bei der Team-EM nächste Woche, wenn einige der europäischen Konkurrentinnen sicher noch die Norm angreifen wollen.

Caterina Granz (LG Nord Berlin)
Siegerin 1.500 Meter (4:08,91 min)
Eigentlich war der Plan, gemeinsame Sache mit Hanna Klein zu machen und mit ihr zusammen die WM-Norm anzugreifen. Deshalb hatte ich mich nach 300 Metern so deutlich umgedreht, um zu schauen, wo sie bleibt. Ich habe dann also spontan entschlossen, es alleine zu probieren und war glaube ich ganz gut auf Kurs. Bis 300 Meter vor Schluss. Dann hatte ich echt Schmerzen. Da hat mir das Publikum sehr geholfen, dass ich dann sehr bewusst wahrgenommen habe. Auch wenn es mit der Norm nicht geklappt hat, bin ich sehr glücklich über meinen ersten Deutschen Meistertitel. Es fühlt sich einfach toll an, innerhalb von kurzer Zeit zwei Mal als Erste über die Ziellinie zu laufen, wie ich es eben bei der Universiade auch bin. Jetzt werde ich bei weiteren Wettkämpfen versuchen, die WM-Norm doch noch zu knacken.

Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen)
Siegerin 400 Meter Hürden (55,64 sec)
Ich hab keine Worte. Ich weiß nicht, was gerade passiert ist. Ich kann nicht glauben, dass ich hier stehe und Interviews gebe. Mein Ziel war, ins Finale zu laufen. Sagen Sie bitte die Zeit nicht, das ist überhaupt noch nicht angekommen bei mir. Ich laufe ja erst seit letztem Jahr 400 Meter Hürden. Vorher bin ich 100 Meter Hürden gelaufen. Ich weiß, dass ich vorne gut laufen kann, weil ich auch als Sechstschnellste über 200 Meter gemeldet war. In der Saison hatte ich aber noch viele Rhythmusfehler. Heute hat das super geklappt. Aber ich habe letzte Woche auch erst meine Masterarbeit abgegeben. Und weil ich erst zum Halbjahr ins Referendariat als Grundschullehrerin muss, habe ich jetzt einige Urlaube geplant. Eigentlich habe ich gar keine Zeit für eine WM!

Jackie Baumann (LAV Statdwerke Tübingen)
Zweite 400 Meter Hürden (56,26 sec)
Ich wusste gar nicht, ob ich im Finale überhaupt antrete. Die Saison ist extrem schwierig für mich, auch mental. Ich musste mich auch hier im Finale durchbeißen. Ich bin sehr froh, dass ich mich selbst überwunden habe und hier an den Start gegangen bin. Ich hatte unterwegs auch nicht das Gefühl, dass wir sehr schnell unterwegs sind. Die Zeit hab ich erst im Ziel gesehen und bin jetzt glücklich, dass ich hier sogar mit einer Saisonbestzeit raus bin. Damit bin ich zufrieden.

Gesa Krause (Silvesterlauf Trier)
Siegerin 3.000 Meter Hindernis (9:28,45 min)
Natürlich wäre ich gerne etwas schneller gelaufen. Gerne hätte ich einen neuen Meisterschaftsrekord aufgestellt [liegt aktuell bei 9:25,81 min]. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Ich bin hier alleine eine 28er-Zeit gelaufen, bin erst am Freitag aus dem Höhentrainingslager in Davos gekommen, und bin dementsprechend auch noch nicht ganz spritzig. Ich habe seit Oktober durchtrainiert, kaum einen freien Tag gehabt und war viel in Trainingslagern unterwegs. Das war meine längste Vorbereitung bisher. Mein Trainer und ich versuchen auf diese Art und Weise die Form sehr langfristig bis zur WM aufzubauen. Im Prinzip geht die Wettkampfsaison also für mich erst los und ich hoffe, dass über Rennen mit Konkurrenz die Zeit einige Sekunden schneller wird. Die Form dafür stimmt auf jeden Fall. Auch das Rennen hier war flüssig, die Hindernisse waren gut. Ein paar Schönheitsfehler gibt es noch, die ich über die nächsten Wettkämpfe ausbessern werde. 

Jana Sussmann (Lauf Team Haspa Marathon Hamburg)
Zweite 3.000 Meter Hindernis (9:54,72 min)
Ich bin sehr glücklich über meine Silbermedaille. Eigentlich wollte ich letztes Jahr schon aufhören mit dem Leistungssport. Dann bin ich aber beim ISTAF zum Saisonabschluss überraschend gut gelaufen, sodass ich dachte: ein Jahr mache ich noch. Mir war auch klar, dass ich nicht mehr in dem Umfang trainieren kann, wie ich das früher gemacht habe, weil ich mehr arbeite. Meine Bestleistung war also außer Reichweite. Aber unter 10 Minuten zu bleiben, das war mein Anspruch. Ich habe im letzten Jahr viel alleine trainiert, und insgesamt war das schwerer als ich es mir vorgestellt hatte. Umso glücklicher bin ich jetzt, mit einer Silbermedaille bei Deutschen Meisterschaften meine Karriere abschließen zu können. Ab September fange ich ein Volontariat in Hamburg an.

Merle Homeier (VfL Bückeburg)
Zweite Weitsprung (6,42 m)
Ich war als Zweite gemeldet und wollte das Meldeergebnis bestätigen. Ich freue mich, dass es geklappt hat. Auch die Weite ist gut. Ich hatte einige Fußprobleme vorher, wollte aber unbedingt im Olympiastadion springen. Ich finde, die Atmosphäre war hier auch besonders, wie bei einer internationalen Meisterschaft. Deshalb war ich tatsächlich etwas nervös. Und ein Déjà-Vu hatte ich, als Alexandra Wester im letzten Versuch weiter gesprungen ist und mich übertrumpft hat. Das ist mit bei der U23-EM auch passiert und ich hatte dann das Nachsehen. Hier hatte ich deshalb so eine Wut im Bauch, dass ich im 6. noch kontern konnte - was normalerweise nicht meine Stärke ist. Von daher bin ich rundum zufrieden. Meine Saison ist jetzt vorbei und ich fahre in Urlaub.

Lea-Jasmin Riecke (Mitteldeutscher Sportclub)
Dritte Weitsprung (6,29 m)
Ich hatte die Saison über Probleme mit dem Anlauf. Erst vor zwei Wochen haben wir ihn umgestellt, und in Ulm bei den Deutschen Meisterschaften hatte ich ihn dann im Griff und konnte eine ordentliche Weite springen. Heute hat es wieder nicht geklappt. Der Anlauf ist einfach noch nicht konstant, deshalb hatte ich so viele ungültige Versuche. In Richtung Medaillen hatte ich schon geschielt, weil einige der Erwachsenen ja zur Zeit nicht fit sind. Mit Bronze bin ich deshalb zufrieden und der Wettkampf hat auch Spaß gemacht. Ich werde diese Saison noch ein paar Wettkämpfe machen und hoffe, dass ich nochmal eine gute Weite springen kann.

Alexandra Wester (ASV Köln)
Vierte Weitsprung (6,27 m)
Meine Strategie dieses Jahr lautet: mich meiner Angst stellen. Ich in auf der Anlage gesprungen, auf der ich mich vor fast genau einem Jahr schwer verletzt habe. Ich wusste nicht, was passiert, wenn ich wieder dort am Anlauf stehe, ob ich das mental packe. Aber ich bin heute sogar im 6. Versuch am besten gesprungen, in dem ich mich im letzten Jahr verletzt hatte. Das ist toll. Und 6,27 Meter mit links sind auch voll in Ordnung! Klar, wenn ich die Weiten der Konkurrenz sehen, wäre Silber drin gewesen. Aber darum ging es heute nicht. Ich habe meinen Frieden mit der Anlage geschlossen.

Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge)
Siegerin Kugelstoßen (18,84 m)
Heute hätte viel passen müssen, dass ich eine persönliche Bestleistung stoße. Ich bin gerne Sportlerin, gerne Mama und gerne Studentin, aber die Summe der Belastungen führt eben dazu, dass man nicht überall immer 100% geben kann. Deshalb muss man auch mal mit weniger zufrieden sein. Den Titel hier habe ich ja. Für die WM wünsche ich mir eine Medaille. Und in einer Woche schreibe ich meine letzte Klausur. Dann ist Semesterpause und ich kann mich wieder mehr auf Sport und Mama-Sein konzentrieren.

Sara Gambetta (SV Halle e.V.)
Zweite Kugelstoßen (17,95 m)
Ich habe mir Mitte Juni einen Kapselriss zugezogen. Seither habe ich im Training nur mit der 5kg-Kugel gestoßen. Ich wusste also gar nicht, wo ich stehe. Deshalb bin ich sowohl mit Weite als auch mit Platzierung sehr zufrieden. Denn eine Medaille war trotzdem das Ziel. Ich bin ein Wettkampftyp und weiß, dass ich auch dann wieder schnell an mein altes Leistungsvermögen anknüpfen kann, wenn ich 4 Wochen pausieren musste. Dementsprechend hatte ich hier die Medaille im Visier und freue mich über Silber.

Alina Kenzel (VfL Waiblingen)
Dritte Kugelstoßen (17,83 m)
Mein Wettkampf war sehr holprig. Mit dem Resultat, 17,81 Metern und Bronze, bin ich zufrieden. Nach der U23-EM und U23-DM war ich mental einfach erschöpft. Ich musste erst wieder in die Spur kommen, hatte mich außerdem leicht verletzt, wurde für die DM wieder "hingebogen". Ich bin jetzt schmerzfrei, zufrieden mit einer Medaille und werde mir jetzt, vor der Vorbereitung auf die WM, eine Auszeit nehmen.

Kristin Pudenz (SC Potsdam)
Siegerin Diskuswurf (64,37 m)
Das war ein sehr aufregender Wettkampf. Ich hatte mir vorgenommen, im ersten Versuch eine gute Weite zu erzielen und damit die Konkurrenz zu schocken. Das ist mir gelungen. Trotzdem war es natürlich ein Zittern bis zum Ende, weil ich von gemeinsamen Trainingslagern auch weiß, was die anderen drauf haben. Danach nochmal einen drauf zu legen, wäre schön gewesen. Aber ich freu mich riesig, dass es für mich am Ende gereicht hat. Ich hatte einfach schon eine konstante Saison und jetzt zwei Mal meine persönliche Bestleistung verbessert. Ich denke, es kommen inzwischen einfach viele Sachen zusammen: dass ich zusammen mit einem Neuroathletik-Trainer arbeite, der mich auch mental coacht, dass ich mich verstärkt um meine Ernährung kümmere und 9 Kilogramm abgenommen habe zum Beispiel. Was die WM angeht, warte ich noch die offizielle Nominierung ab.

Nadine Müller (SV Halle e.V.)
Zweite Diskuswurf (63,99 m)
Ich bin zufrieden. Schade ist, dass ich den vierten Versuch nicht halten konnte. Ich glaube, der hätte die Führungsweite sein können. Aber insgesamt entwickelt sich das Training gut. Ich hoffe, dass ich dann die ungültigen von heute bei den nächsten Wettkämpfen besser halten kann. Im Stadion war die Stimmung toll. Wir waren schon gespannt, wie es werden würde, weil wir von der EM ja verwöhnt waren. Aber es war wirklich toll.

Shanice Craft (MTG Mannheim)
Dritte Diskuswurf (63,22 m)
Ich bin zufrieden. Ich habe Bronze gewonnen und keine andere Medaille verloren. Meine Saisonvorbereitung lief super bis April. Dann hab ich mich mit Bänderriss und Problemen mit der Bandscheibe und den Aduktoren herumgeplagt, die bis jetzt angedauert haben. Da fehlen natürlich einige Trainingswürfe und die Konstanz in der Technik leidet darunter. Heute habe ich schmerzfrei geworfen und das hat mir viel Spaß gemacht. Auch die Stimmung im Stadion war super. Nach der EM im letzten Jahr wusste ich ja schon, wie toll das hier sein kann, aber dass jetzt zur DM auch so viele Menschen kommen, das hat mich echt überrascht und war toll. In dem weitesten Wurf wäre auch noch mehr drin gewesen, das habe ich direkt danach kurz bedauert. Aber wie gesagt, insgesamt bin ich vor dem Hinblick des Saisonverlaufs hier echt zufrieden und hatte viel Spaß.

Charlene Woitha (SCC Berlin)
Siegerin Hammerwurf (67,57 m)
Ursprünglich hatte ich vor, hier WM-Norm zu werfen. Allerdings hab ich mich gestern erkältet. Ich war daheim und habe mich entspannt, trotzdem bin ich krank geworden. Ich habe tatsächlich kurz darüber nachgedacht, nicht zu starten. Aber ich bin froh, dass ich doch angetreten bin. Ich fühle mich zwar nicht gut, aber im Wettkampf ging es mir besser als erwartet, vielleicht auch wegen des Adrenalins. So habe ich versucht, doch noch die Norm zu werfen, aber dafür hat es heute nicht gereicht. Ich bin froh, dass ich überhaupt den Titel mitnehmen konnte.

Samantha Borutta (TSG Mutterstadt)
Dritte Hammerwurf (62,40 m)
Ich wollte einfach nur Spaß haben. Auch wenn ich auch schon international gestartet bin, ist es etwas Besonderes für mich, hier bei der Aktiven-DM im Olympiastadion an den Start zu gehen. Ich hatte mir keinen Druck gemacht, weil ich dachte, ich wäre vielleicht auch nervös. Ich bin sehr glücklich über meine Bronzemedaille. Damit hätte ich nicht gerechnet. Auch die Weite war gut. In 4 Wochen starte ich nochmal in Berlin beim Junioren-Cup und danach ist die Saison für mich beendet.

MTG Mannheim
Siegerinnen 4x100-Meter-Staffel (43,92 sec)
Lisa Nippgen: Ich bin ganz zufrieden mit dem Lauf. Für die anderen Mädels ging es um die Titelverteidigung, ich laufe ja zum ersten Mal im Trikot der MTG Mannheim und freue mich sehr über Gold. Mit meinen eigenen Zeiten bin ich nicht zufrieden, das hätte schon schneller sein können. Ich hatte aber auch die ganze Saison über Probleme mit Verletzungen. 
Nadine Gonska: Wir mussten spontan umstellen, weil Ricarda Lobe leider kurzfristig ausgefallen ist. Unsere Startläuferin auf der 1 hat das aber gut gemacht.
Staffelaufstellung: Katrin Wallmann, Lisa Nippgen, Nadine Gonska, Jessica-Bianca Wessolly


MÄNNER

Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach)
Sieger 200 Meter (20,63 sec)
Das Finale war jetzt doch etwas länger, da war bisschen die Spannung raus. Wir mussten ja fünf Stunden überbrücken. Ich wollte im ersten Lauf heute die Norm laufen, leider hat es dann knapp nicht gereicht. Aber jetzt weiß ich, dass ich es schaffen kann. Die Norm wäre heute noch das Sahnehäubchen gewesen. Aber ich freue mich, den Titel geholt zu haben. Ich bin hier hergekommen, um meine Leistung abzurufen. Mal sehen, was der Trainer jetzt noch plant für die Saison.

Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund)
Sieger 400 Meter (45,86 sec)
Ich wusste, dass es schnell werden kann heute. Aber mit einer Medaille habe ich nicht geliebäugelt. Das ist meine erste Zeit unter 46 Sekunden. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich super in Dortmund angekommen bin, dort eine gute Trainingsgruppe und eine sehr gute Beziehung zu meinem Trainer habe. Auch habe ich jetzt eine super Arbeitsstelle, die es mir ermöglicht, mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren zu können. Nächste Woche steht die Team-EM an, bis zur WM habe ich aber noch nicht geplant. Da muss ich ja auch erstmal die Norm laufen.

Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz)
Zweiter 400 Meter (46,12 sec)
Ich habe mich heute ganz gut gefühlt. Ich habe auch schnell eröffnet und bin gut durch die Kurve gekommen. Auf der Zielgeraden habe ich dann gemerkt, wie Manuel (Sanders) kommt und konnte einfach nicht mehr dagegenhalten. Aber das war heute meine zweitschnellste Zeit in meiner Karriere und die erste Medaille bei den Männern. Die Stimmung war auch sehr gut, ich war überrascht, wie viele Zuschauer da waren. Das war gestern im Vorlauf noch etwas anders, aber dann habe ich schon im Livestream gesehen, dass die Ränge gut besetzt sind.

Marc Reuther (LG Eintracht Frankfurt)
Sieger 800 Meter (1:47,22 min)
Es war ungewohnt und anstrengend, mal wieder als Favorit ins Rennen zu gehen. Den Titel gewonnen zu haben, ist ein super Gefühl und gibt auch Selbstvertrauen. Es war ein bisschen ein verrücktes Gefühl, hier im Olympiastadion Deutscher Meister zu werden. Ich bin absolut zufrieden, auch wenn die Zeit ein bisschen besser hätte sein können. Bei der Team-EM nächste Woche kann ich jetzt selbstbewusst auftreten und finde es cool, mich als Deutscher dort präsentieren zu können statt nur mitzulaufen. Dort will ich möglichst um eine Medaille mitlaufen und viele Punkte für die Mannschaft sammeln.

Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt)
Sieger 1.500 Meter (3:56,34 min)
Es war eine Ehre für mich, hier im Olympiastadion laufen zu dürfen. Ich fühle mich sehr wohl im Nationalteam. Mein Ziel zu gewinnen, ist heute aufgegangen. Ich bin froh, nicht in den Sturz verwickelt gewesen zu sein - das wünscht man keinem Gegner. Das ist genau in dem Moment passiert, als ich meine Attacke setzen wollten. Da musste ich mich kurz neu sortieren. Bei der Team-EM will ich noch einmal die WM-Norm in Angriff nehmen.

Richard Ringer (LC Rehlingen)
Sieger 5.000 Meter (14:01,69 min)
Im Olympiastadion zu laufen ist nichts Neues für mich. Zum ersten Mal bin ich hier 2008 gelaufen und es war immer ein gutes Stadion für mich. Ich wusste, dass es heute ein sehr taktisches Rennen wird, aber es wurde genau die Taktik, die ich erwartet habe. Ich wollte nicht von vorne laufen, meine Stärke sind die letzten 100 Meter. Da habe ich dann alles gegeben und gehofft, dass keiner mehr vorbei zieht. Das hat dann auch geklappt. Anstrengend sind bei solch einem Rennen immer das Rampeln und dass sich alle auf den Füßen stehen. Da muss man die ganze Zeit sehr konzentriert sein und dabei sein, wenn es an der Spitze los geht. Ich freue mich, dass es jetzt mein fünfter Titel über 5.000 Meter geworden ist. Die Saison ist sehr lang. Das Rennen heute war ein guter Vorbereitungslauf für die Team-EM nächste Woche, da will ich wertvolle Punkte für die Mannschaft sammeln. Danach kommt noch mal eine Ausdauerphase, um bei der WM fit zu sein.

Constantin Preis (VfL Sindelfingen)
Sieger 400 Meter Hürden (49,32 sec)
Das Rennen war wie immer, ich bin von Hürde zu Hürde gelaufen. Ich habe gesehen, dass Luke (Campbell) am Anfang direkt vorn war, aber davon habe ich mich nicht beeinflussen lassen, sonst kommst du aus dem Rhythmus. Ich wusste, dass ich auf den letzten 100 Metern durchlaufen muss und habe mein Ding bis zum Schluss durchgezogen. Es ist überragend, nach dem U23-Titel auch jetzt bei den Männern Deutscher Meister zu werden. Nach der U23-EM war ich enttäuscht, aber das hat mir für heute extra Motivation gegeben. Über die Bestzeit bin ich total froh, auch dass es die deutsche Jahresbestleistung ist. Es kommen ja noch ein paar Wettkämpfe, in denen will ich die Norm nochmal angreifen. Heute haben nur zwei Hundertstel gefehlt.

Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt)
Zweiter 400 Meter Hürden (49,56 sec)
Der zweite Platz ist schon etwas enttäuschend, am Ende hat es einfach nicht zu mehr gereicht und Constantin (Preis) hat verdient gewonnen. Jetzt heißt es weiter trainieren und es besser machen. Bei der Team-EM nächste Woche werde ich versuchen, die Energie am Anfang etwas zu sparen, über 400 Meter Hürden kannst du nicht komplett schnell durchsprinten und ein Tempo durchlaufen. Wichtig ist auch der Rhythmus, den muss ich mit meiner Kraft besser kombinieren und dann die WM-Norm angreifen. Ich bin immer noch fit und will stärker werden.

Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Sieger Hochsprung (2,22 m)
Der Wettkampf lief heute besser, als zuletzt in Leverkusen und allgemein die letzten Wettkämpfe. Aber irgendwie habe ich momentan einen Knoten im Kopf. Der muss noch platzen. Natürlich freue ich mich über den Titel, aber mit der Höhe bin ich nicht zufrieden. Bei der Team-EM nächste Woche will ich versuchen, bis 2,22 oder 2,25 Meter alles im ersten Versuch zu nehmen, denn da entscheidet am Ende die Anzahl an Fehlversuchen. Ich hoffe, für die Mannschaft viele Punkte zu sammeln. Danach lege ich mindestens eine Woche Pause ein, denn bis zur WM kann ich nicht durchziehen. Danach beginnt dann aber die WM-Vorbereitung und es steht ein Trainingslager an.

Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)
Sieger Stabhochsprung (5,76 m)
Ich bin froh, gewonnen zu haben. Mein Ziel war es, hier herzukommen, um zu gewinnen. Es hat mich gefreut, dass Bo mich heute gefordert hat. Der Wettkampf hat Spaß gemacht, auch den anderen Jungs und den Zuschauern. Dass es in der Vergangenheit im Berliner Olympiastadion nicht so gut lief für mich, das hat heute keine Rolle gespielt. Ich bin kein Typ, der in die Vergangenheit schaut. Mein Fokus richtet sich auf die WM. Bisher ging der Plan auch auf und ich werde von Wettkampf zu Wettkampf besser. Nächste Woche starte ich in Ulm, danach in Landau und am 1.9. komme ich hierher zurück und starte beim ISTAF. Dann noch 2 Wochen Training zu Hause, bevor es mit der Mannschaft ins Vorbereitungstrainingslager für Doha geht. Dort will ich dann in Bestform sein.

Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Zweiter Stabhochsprung (5,72 m)
"Ich war heute ein bisschen übermotiviert und habe bei manchen Versuchen vergessen, worauf ich den Fokus legen muss. In einem Wettkampf zählt nie nur die Leistung selbst, sondern auch das Mentale. Der Weg bis zur WM ist noch weit, bis dahin werde ich auch noch einige Wettkämpfe springen. Der nächste ist am Freitag in Ulm. Und bei der WM in Doha möchte ich dann in bester Verfassung sein und in das Finale kommen, um dort so gut wie möglich zu springen.

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Sieger Dreisprung (16,50 m)
Ich bin heute ein bisschen schwierig in den Wettkampf reingekommen. Aber das war ja auch mein erster Wettkampfsprung dieses Jahr. Um dem Rücken etwas Ruhe zu lassen, habe ich dann zwei Versuche ausgelassen. Die 16.01 Meter waren dann schon ok und die 16.50 Meter für den ersten Wettkampf und nach 12 Wochen Pause vom Springen ein gutes Ergebnis. Damit bin ich sehr zufrieden. Klar wäre ich gern über 17 Meter gesprungen, das will man immer. Aber da muss man auch einfach realistisch bleiben. Es wäre schön gewesen, die WM-Norm zu springen, auf einen Ausrutscher hofft man ja dann doch irgendwie. Aber ich hatte, glaube ich, noch nie einen Saisoneinstieg mit 17 Metern. Mal sehen, wie der Rücken den Wettkampf verkraftet. Heute war er ruhig und auch die letzten Wochen konnte ich gut trainieren.

Andreas Hofmann (MTG Mannheim)
Sieger Speerwurf (87,07 m)
Salopp gesagt, bin ich heute nicht richtig in den Wettkampf rein gekommen und auch das Einwerfen lief schon nicht so gut. Dass ich es dann so spannend mache, hatte ich selbst nicht gedacht. Ich bin fit und das Training lief gut. Unterm Strich bin ich zufrieden. Jetzt geht es mit der Freundin ein paar Tage nach Usedom in den Urlaub, einfach um dem Kopf und Körper etwas Ruhe zu geben. Danach werfe ich drei Wettkämpfe, unter anderem das Diamond League-Finale und beim ISTAF. Und dann geht es auch schon in die volle WM-Vorbereitung.

Julian Weber (USC Mainz)
Zweiter Speerwurf (86,60 m)
Mit Silber bin ich mega zufrieden. Auch wenn ich natürlich lieber Gold gewonnen hätte. Aber vorher hätte ich nie gedacht, dass ich überhaupt so eine Weite erreichen kann und eine Medaille gewinne. Ich hab mich in den letzten Wochen echt nicht so doll gefühlt und hatte viele Pausen. Das war heute mein dritter Wettkampf und mir fehlt ein wenige die Routine. Da fehlt es noch an Technik. Aber ich hatte mega Bock heute und habe das Bestmögliche rausgeholt. Im letzten hätte es dann aber trotzdem noch ein bisschen weiter gehen können. Super war, wie das Publikum einen gepusht hat, gerade im letzten Versuch. Bei der Team-EM nächste Woche will ich die maximale Punktzahl für Deutschland holen. Die Konkurrenz ist echt stark, es wird also nicht einfach.

SC DHfK Leipzig
Sieger 4x100-Meter-Staffel (39,02 sec)
Roy Schmidt: Wetzlar und wir waren die Favoriten, Wetzlar mit dem Deutschen Meister und Vizemeister sogar der erste. Aber wir sind eine geschlossene Mannschaft und die Wechsel liefen sehr solide. 
Marvin Schulte: Mit meinen Läufen gestern war ich gar nicht zufrieden, richtig unzufrieden. Da hat sich viel Frust angestaut und genau den haben wir heue auf der Bahn gelassen. Als Roy als erster aus der Kurve kam, habe ich den Stab vor allen anderen bekommen und wusste, dass ich das Ding nur noch nach Hause laufen muss. Fliegend war ich im Training zuletzt sehr stark. Es freut mich, dass ich das heute auf der Zielgeraden zeigen konnte.
Niels Torben Giese und Felix Straub: Wir freuen uns, als Team zu Gold gelaufen zu sein. Die Wechsel haben alle ganz gut geklappt.
Staffelaufstellung: Felix Straub, Niels Torben Giese, Roy Schmidt, Marvin Schulte

Sprintteam Wetzlar
Zweite 4x100-Meter-Staffel (39,17 sec)
Kevin Kranz: Die Freude über Silber überwiegt, auch wenn Gold möglich gewesen wäre. Aber Michael (Pohl) und mir steckten die 100 Meter von gestern noch recht stark in den Beinen. Ich bin nicht so gut ins Laufen rein gekommen. Die Wechsel waren ziemlich gut und wir sind auch an Leipzig rangelaufen. Hinten raus hat dann bisschen was gefehlt.
Staffelaufstellung: Yanic Berthes, Kevin Kranz, Elias Goer, Michael Pohl

DIE DEUTSCHEN MEISTERSCHAFTEN 2019 BERLIN LIVE
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