| Die Finals 2019

DM Berlin Tag 1 – Männer: Michael Pohl Überraschungssieger im Sprint-Showdown

Am ersten Tag der Deutschen Meisterschaften in Berlin gab es in den Männer-Entscheidungen einige Überraschungen. Das 100 Meter-Finale gewann der Hesse Michael Pohl, das Kugelstoßen Simon Bayer. Im Diskuswurf durfte endlich Martin Wierig über DM-Gold jubeln.
Pamela Lechner

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Doppelsieg im 100 Meter-Finale für Sprintteam Wetzlar

Für Titelverteidiger Kevin Kranz gab es nach dem ersten zurückgeschossenen Start eine Verwarnung wegen Störung des Startablaufs, er quittierte die gelbe Karte auf dem Startblock sitzend mit einem leichten Lächeln. Im Rennen über die 100 Meter war der U23-EM-Vierte dann voll da und musste sich im Kampf um den Sieg mit seinen 10,29 Sekunden nur seinem Vereins- und Trainingskollegen Michael Pohl (10,27 sec) geschlagen geben.

"Ich freue mich für Michael, der wollte schon immer den Titel holen", sagte der Zweitplatzierte in einem Gefühlsmix aus Enttäuschung und Mitgefühl. "Ich bin jemand, der sich in solche Entscheidungen hineinsteigern kann, deswegen darf man meine Vorleistungen der Saison nicht zu ernst nehmen. Hier gewinnt meistens der Kopf und das hat geklappt", erklärte Michael Pohl seinen Überraschungssieg. Das Duo vom Sprintteam Wetzlar konnte den Deutschen Rekordhalter Julian Reus (LAC Erfurt Top Team) hinter sich lassen, der in 10,30 Sekunden Bronze holte.

Gregor Traber kämpft mit den Hürden

Der Sieg über die 110 Meter Hürden war dem favorisierten Titelverteidiger trotz eines nicht optimalen Laufs nicht zu nehmen. Der EM-Fünfte Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) blieb an ein paar Hürden hängen und berichtete im Ziel von einem blutigen Knie. "Ich habe mir ein bisschen mehr erhofft, aber es ist ein Meisterschaftsrennen, da stehen zehn Hürden im Weg", sagte der 26-Jährige, der sich mit 13,68 Sekunden durchsetzte. Auf Platz zwei kam Martin Vogel (LAC Erdgas Chemnitz; 13,88 sec) ganz knapp vor Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstdt; 13,89 sec).

Drei Hindernisläufer hatten in dieser Saison noch kein Rennen bestritten. Mit reichlich Spannung wurde der Saisonstart von Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898), Martin Grau (LAC Erfurt Top Team) und Patrick Karl (TV Ochsenfurt) erwartet. Und genau jene Drei sollten das Titelrennen über die 3.000 Meter Hindernis auf der blauen Bahn unter sich ausmachen. Nach etwa der Hälfte des Rennens hatte das Top-Trio eine kleine Lücke zu ihren Verfolgern gerissen. Auf der Schlussrunde war es Martin Grau, der das Tempo hochhielt. Eingangs der Zielgeraden setzte sich Karl Bebendorf an die Spitze, Martin Grau versuchte dranzubleiben, aber der starke Schlussspurt des Titelverteidigers sollte nicht reichen – Platz zwei (8:33,84 min). Seinen ersten DM-Titel holte Karl Bebendorf (8:33,59 min). Bronze ging an Patrick Karl (8:38,39 min).

Bis zur letzten Runde war es einzig Para-Athlet Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen), der über die Acht-Meter-Marke flog und sich mit 8,32 Metern den Titel in der getrennt gewerteten Klasse T64 holte. Doch im letzten Versuch landete der Vize-Europameister im Weitsprung Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893) bei 8,05 Meter und zog damit noch an dem bis dahin führenden Julian Howard (LG Region Karlsruhe; 7,88 m) vorbei. "In dieser Saison war es mein erster Acht-Meter-Sprung, das beflügelt natürlich", blickte Fabian Heinle auf die nächsten Wettkämpfe voraus. "Die Stimmung im Stadion war wie bei der EM und sehr beeindruckend." Bronze gewann Maximilian Entholzner (1. FC Passau; 7,66 m).

Simon Bayer überraschend Meister mit der Kugel

Für das Mitteldeutsche Kugelstoß-Team wollte es nicht laufen. Medaillenkandidat Patrick Müller musste sich nach drei Ungültigen im Vorkampf verabschieden. Und Doppel-Weltmeister David Storl (beide SC DHfK Leipzig) musste nach acht Titeln in Folge diesmal von Rückenproblemen gehandicapt mit der Bronzemedaille Vorlieb nehmen. Den Podestplatz sicherte sich der EM-Dritte noch im letzten Durchgang mit 19,77 Metern. Zehn Zentimeter vor ihm gewann Tobias Dahm (VfL Sindelfingen; 19,87 m) mit Saisonbestleistung Silber.

Und sein Glück kaum fassen konnte der neue Deutsche Meister Simon Bayer (VfL Sindelfingen), der den Wettkampf mit 20,04 Metern eröffnete und mit neuer Bestleistung von 20,26 Metern beendete. "Ich bin so vielen Leuten dankbar. Es ist eine Ehre, Deutscher Meister zu sein, ich bin sprachlos", sagte der 23-Jährige. Die WM-Norm von 20,70 Meter hat er für diese Saison noch nicht abgeschrieben.

Harting-Serie reißt: Endlich DM-Gold für Martin Wierig

Nach dem Vorkampf stand fest, der Deutsche Meister im Diskuswurf wird dieses Jahr seit 2007 erstmals nicht den Nachnamen "Harting" tragen. Nach dem letztjährigen Karriereende von Serien-Sieger Robert Harting (SCC Berlin), der als Zuschauer im Stadion war, fabrizierte sein jüngerer Bruder Christoph Harting drei ungültige Versuche in Reihe. So nutzte Martin Wierig (SC Magdeburg) die Gunst der Stunde und holte sich nach zahlreichen DM-Silbermedaillen mit 65,39 Metern aus Runde vier seinen ersten Meistertitel. Dieser ist gleichzeitig mit erneut erfüllter Norm das WM-Ticket wert. "Ich wollte auf jeden Fall den Titel haben und bin stolz auf mich, dass ich das geschafft habe," sagte der Magdeburger.

Sein Vereins- und Trainingskollege David Wrobel sicherte sich mit 63,87 Metern Silber. Bronze gewann mit neuer Bestleistung (62,59 m) überraschend vor heimischem Publikum der Berliner Torben Brandt. Dem Olympia-Dritten Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; 61,99 m) blieb Rang vier.

Den ersten Titel der Deutschen Meisterschaften 2019 hatte sich Hammerwerfer Tristan Schwandke (TV Hindelang) geholt. Der Jahresbeste unterstrich auch im Olympiastadion, dass er derzeit in seiner Disziplin national die Nummer eins ist. Jeder seiner sechs Würfe hätte zum Sieg gereicht, in fünf Durchgängen flog der Hammer über die 70 Meter-Marke. Der beste Versuch glückte in Runde drei mit 73,00 Metern. "Der Druck war heute und die letzten zwei Wochen enorm groß", sagte der Bayer, der seinen ersten DM-Titel bejubeln durfte. "Es ist Wahnsinn, in so einem ehrwürdigen Stadion zu gewinnen." Auch die weiteren Medaillenplätze gingen nach Bayern: Simon Lang sicherte sich mit 68,01 Metern Silber, Titelverteidiger Johannes Bichler (LG Stadtwerke München; 66,95 m) musste sich diesmal mit Bronze zufrieden geben.

 

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