| Yokohama

Die World Relays von Rennen zu Rennen

In fünf Vorläufen sind die deutschen Staffeln am Samstag bei den World Relays in Yokohama (Japan) gefordert. Hier erhalten Sie alle Informationen zum Abschneiden der DLV-Athleten von Rennen zu Rennen.
Martin Neumann
4x400 Meter Frauen

Deutsche Staffel schrammt knapp am A-Finale vorbei

Eine halbe Sekunde fehlte den deutschen Langsprinterinnen bei den „World Relays“ in Yokohama (Japan) zum Einzug ins A-Finale am Sonntag. Luna Bulmahn (Eintracht Hannover), Corinna Schwab (LG Telis Finanz Regensburg), Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) und Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) liefen am Samstag in ihrem Vorlauf in 3:30,32 Minuten auf Platz fünf, insgesamt reichte die Zeit zu Platz zehn. Den achten und letzten Platz im A-Finale sicherte sich die französische Staffel mit 3:29,89 Minuten. Damit werden die DLV-Läuferinnen am Sonntag im B-Finale antreten. Sollten im A-Finale alle acht Staffeln ins Ziel kommen, wäre Platz zwei im B-Finale gleichbedeutend mit der Qualifikation für die WM im Herbst in Doha (Katar).

Nach langer Verletzungspause zeigte Ruth Sophia Spelmeyer auf Position drei eine gute Vorstellung. Sie brachte die deutsche Staffel vor dem letzten Wechsel auf Platz vier nach vorn. Doch die niederländische Schlussläuferin konnte sich diesen Platz auf der Zielgeraden zurückholen. Trotzdem überzeugte Hannah Mergenthaler auf der Schlussrunde. Die schnellste Staffel kam erwartungsgemäß aus den USA, die den zweiten Vorlauf, in dem auch die deutsche Staffel vertreten war, in 3:25,72 Minuten für sich entschied. Für Luna Bulmahn waren die „World Relays“ übrigens die Premiere im DLV-Trikot. Als Startläuferin brachte die Hannoveranerin die deutsche Staffel ins Rollen.

4x400 Meter Männer

Deutsche Langsprinter retten sich ins B-Finale

Auf die erwartet starke Konkurrenz sind die deutschen Langsprinter bei den „World Relays“ in Yokohama gestoßen. Über 4x400 Meter liefen Marc Koch (LG Nord Berlin), Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) und Johannes Trefz (TSV Gräfelfing) in 3:06,03 Minuten in ihrem Vorlauf auf Platz fünf. In der Endabrechnung der drei Vorläufe bedeutete das Gesamtrang 16 – zwei Hundertstel vor Indien.

Damit sicherte sich die DLV-Staffel den Startplatz im B-Finale am Sonntag. Die besten zwei Staffeln dieses Rennens können sich direkt für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar) in viereinhalb Monaten qualifizieren. „Unser Ziel war es, alle drei Langsprint-Staffel in ein Finale zu bringen. Das ist uns gelungen. Für die Männer wird es natürlich schwer, im B-Finale unter die besten Zwei zu kommen. Doch wir werden für das Finale unsere Aufstellung noch einmal ändern“, sagte Bundestrainer Edgar Eisenkolb.

Etwas überraschend machten die Lokalmatadoren im Vorlauf mit der deutschen Staffel das Rennen. In 3:02,55 Minuten gelang den Japanern die drittschnellste Gesamtzeit. Nur die Quartetts aus den USA (3:02,05 min) und Trinidad und Tobago (3:02,49 min) waren schneller. Den letzten Platz im A-Finale der schnellsten acht Staffeln sicherte sich Belgien in 3:03,70 Minuten.

4x100 Meter Frauen

Nur die USA schneller als die deutschen Sprinterinnen

2017 hatte die deutsche 4x100-Meter-Staffel sensationell die „World Relays“ auf den Bahamas gewonnen. Am Samstag mischten die Titelverteidigerinnen erneut ganz vorn in der Sprint-Weltspitze mit. Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Gina Lückenkemper (SCC Berlin) und Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) setzten sich in ihrem Vorlauf sogar gegen Titelkandidat Jamaika (43,08 sec) durch. Nur eine Staffel war in den Vorläufen schneller: die USA (42,51 sec).

Die deutsche Staffel verband in ihrem Rennen läuferische Klasse mit sicheren Wechseln. So war der Einzug ins Finale am Sonntag nicht gefährdet. Deutlich schlechter lief es für Großbritannien und Frankreich: Beide Staffeln waren klare Kandidaten für einen Platz im Finale. Doch sie konnten den Staffelstab nicht ins Ziel bringen. So sicherte sich Kasachstan mit 43,71 Sekunden den letzten Finalplatz.

„Das Rennen war speziell als Saisoneinstieg sehr gut, die Wechsel sicher “, fand Bundestrainer Ronald Stein lobende Worte für sein Quartett. Kurven-Ass Gina Lückenkemper war ebenfalls zufrieden: „Obwohl Bahn zwei nicht optimal ist, hat sich der Lauf schon wieder richtig flott angefühlt.“ Richtig flott könnte es auch im Finale am Sonntag werden: „Ich rechne damit, dass die USA Tori Bowie und Jamaika Elaine Thompson einsetzen. Dann dürften die ersten beiden Plätze weg sein. Aber um Platz drei möchten wir ein Wörtchen mitreden“, blickte Ronald Stein schon aufs Finale voraus.

Ihr Comeback im DLV-Dress nach überstandener Verletzung feierte Lisa Mayer. Auf Position zwei zeigte die Hessin ein gutes Rennen und übergab den Stab sicher an Gina Lückenkemper – beide erst 23 bzw. 22 Jahre alt. Dafür aber schon mit jeder Menge Staffelerfahrung ausgestattet. Die wollen sie zusammen mit Lisa Marie Kwayie und Rebekka Haase am Sonntag im Finale erneut ausspielen.

4x100 Meter Männer

Deutsche Staffel verpasst direkte WM-Qualifikation

Der erhoffte Platz unter den Top 10 und die damit verbundene direkte WM-Qualifikation misslang. Mit 38,91 Sekunden belegten Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), Patrick Domogala (MTG Mannheim), Julian Reus (LAC Erfurt) und Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) über 4x100 Meter nur Rang 16 bei den „World Relays“. Da es über 4x100 Meter am Sonntag keine B-Finals gibt, bleibt es bei einem Auftritt für die deutschen Kurzsprinter. Rang zehn sicherte sich die Niederlande in 38,67 Sekunden.

„Es war klar, dass es schwer werden würde. Leider haben zwei Wechsel nicht gestimmt. Das macht bei einem so engen Feld gleich ein paar Zehntel und damit auch gleich ein paar Plätze aus“, bewertete Bundestrainer Ronald Stein das Rennen. Auch Gastgeber Japan hatte Pech: Zwar waren die Japaner knapp vier Zehntel schneller als die DLV-Staffel. Doch ein nicht regelkonformer Wechsel führte zur Disqualifikation. Japan wie Deutschland müssen sich nun bis Anfang September einen der verbleibenden sechs Startplätze über die Weltrangliste sichern.

Die schnellste Staffel stellte in den Vorläufen Weltmeister Großbritannien in 38,11 Sekunden. Für die Mitfavoriten aus den USA (Platz vier in 38,34 sec) und Jamaika (Platz acht in 38,51 sec) lief es hingegen noch nicht wie gewünscht. Gut möglich, dass beide Sprint-Nationen im Finale am Sonntag die Staffel-Aufstellungen verändern.

4x400 Meter Mixed

DLV-Staffel überzeugt mit fünftbester Vorlaufzeit

Dieses Staffel-Format macht richtig Spaß! Denn bei der Mixed-Staffel über 4x400 Meter mit zwei Frauen und zwei Männern kann die Aufstellung frei gewählt werden. So kam es bei den „World Relays“ in den Vorläufen vor, dass Männer gegen Frauen im direkten Duell antraten und einen großen Rückstand aufholen mussten. Die DLV-Staffel mit Tobias Lange (TSV Bayer 04 Leverkusen), Laura Müller (LC Rehlingen), Nadine Gonska (MTG Mannheim) und Torben Junker (LG Olympia Dortmund) setzte hingegen auf die „klassische Aufstellung“: Mann, Frau, Frau, Mann.

Der Erfolg gab ihnen recht: Mit 3;16,85 Minuten und Vorlauf-Platz zwei musste die deutsche Staffel in der Gesamtwertung der drei Vorläufe nur einem Quartett den Vortritt lassen. Speziell Tobias Lange und Laura Müller zeigten an Position eins und zwei starke Auftritte. Die Top-Zeiten gab es im dritten Vorlauf. Dort fingen der polnische Schlussläufer Karol Zalewski (3:15,46 min) und der US-Schlussläufer Dontavius Wright (3:16,02 min) Italiens Schlussläuferin Raphaela Boaheng Lukudo (3:16,12 min) noch knapp vor dem Ziel ab.

„Die Rennen waren sehr spannend. Durch den Platz im A-Finale ist uns der WM-Start in Doha sicher, wenn wir im Finale den Stab ins Ziel bringen“, sagte Bundestrainer Edgar Eisenkolb. Denn die Top 12 von Yokohama sind bei der WM-Premiere in der 4x400-Meter-Mixed-Staffel dabei. Dort glaubt Edgar Eisenkolb, dass man die Staffeln dann nur noch in der Besetzung Mann, Frau, Frau, Mann sehen wird: „Das ist die erfolgversprechendste Aufstellung.“

2x2x400 Meter Mixed-Staffel

USA machen das Rennen, Kenia disqualifiziert

Fast das komplette Rennen lag Kenia in Front. Doch über den Sieg oder wenigstens eine Medaille durfte die Laufnation trotzdem nicht jubeln. Beim ersten Finale der „World Relays“ über 2x2x400 Meter (eine Frau und ein Mann laufen jeweils zweimal abwechselnd 400 Meter) trat Eglay Nafuna Nalyanya bei der Übernahme des Staffelstabs von Collins Kipruto in den Innenraum. Die logische Folge: Disqualifikation.

Allerdings wäre es ohnehin nur Platz vier gewesen. Denn Kenia setzte Eglay Nafuna Nalyanya als Schlussläuferin ein, die anderen Nationen setzten an Position vier auf Männer. So durften Ce'Aira Brown und Donavan Brazier für die USA über den Sieg in 3:36,92 Minuten vor Australien (3:37,61 min) und Japan (3:38,36 min) jubeln. Eine deutsche Mixed-Staffel war nicht am Start.

Hürdensprint Mixed-Staffel

Die USA sprinten über 40 Hürden zu Gold

Zwei Hürdensprinter plus zwei Hürdensprinterinnen gleich eine Hürden-Mixed-Staffel: Am besten löste diese knifflige Aufgabe die Staffel der USA. Im zweiten Finale der „World Relays“ in Yokohama setzte sich das US-Quartett in 54,96 Sekunden vor Gastgeber Japan (55,59 sec) durch. Die Japaner hatten zwar die besseren Wechsel – der nächste Läufer durfte beim Überqueren der Ziellinie aus dem Startblock loslaufen –, doch das US-Quartett machte das mit individuell stärkeren Läufen wieder wett.

Da pro Nation zwei Bahnen benötigt werden, qualifizierten sich nur vier Staffeln fürs Finale. Da Jamaika nicht antreten konnte und die Startläuferin von Australien einen Fehlstart hinlegte, wurden in Yokohama nur zwei Medaillen vergeben. Eine deutsche Hürdensprint-Staffel war nicht am Start.

Mehr:

<link https: www.youtube.com>Die World Relays im Livestream

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