| Weltmeisterschaften 2017

Bronze! Pamela Dutkiewicz sprintet aufs Hürden-Treppchen

Es ist die Krönung einer herausragenden Saison: Pamela Dutkiewicz hat am Samstag bei den Weltmeisterschaften in London Bronze über 100 Meter Hürden geholt.
Silke Bernhart / Jan-Henner Reitze

Man hätte im vollbesetzten Olympiastadion von London eine Stecknadel fallen hören können, so still war es vor dem Startschuss für das Hürden-Finale. Dann stürmten die Athletinnen aus den Blöcken und die Ränge tobten. Es war ein Rennen, in dem sich die Siegerin gleich auf den ersten Metern einen entscheidenden Vorsprung erkämpfte: Sally Pearson (Australien) feierte an der Stätte ihres Olympiasiegs von 2012 den nächsten großen Erfolg ihrer bemerkenswerten Karriere. In 12,59 Sekunden holte sie sechs Jahre nach ihrem ersten WM-Gold den zweiten WM-Titel.

Auf Rang zwei setzte sich eine Athletin durch, die ebenfalls schon zehn Jahre Erfahrung in der Weltspitze mitbringt: Dawn Harper-Nelson (USA), 33 Jahre alt und damit noch zwei Jahre älter als Sally Pearson, war bereits 2008 Olympiasiegerin über 100 Meter Hürden geworden. In London sprintete sie in 12,63 Sekunden zu Silber.

Pamela Dutkiewicz bezwingt die Weltrekordlerin

Bronze dagegen war eine faustdicke Überraschung – aber eine, auf die wohl alle deutschen Leichtathletik-Fans gehofft hatten. Wer die Entwicklung von Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) mitverfolgt hat, wer ihre Siegesserie in diesem Jahr bemerkt hat, wer ihre Sicherheit über den Hürden kennt und ihre unvergleich starke zweite Rennhälfte, der wusste: Sie kann vorne mitrennen.

Im Finale von London gehörte ihr das zweite Drittel des Rennens, Schritt für Schritt machte sie an Boden gut, doch als sie gerade so richtig in Fahrt zu kommen schien, waren doch wieder drei Athletinnen vor ihr. Die 25-Jährige packte alles in die letzten Schritte, schmiss sich ins Ziel und starrte nach dem Zieleinlauf wie alle Zuschauer im Stadion gebannt auf die Anzeigetafel. Dort erschien als drittes ihr Name: Pamela Dutkiewicz. 12,72 Sekunden. Bronze – und das vor Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA; 12,74 sec).

Pamela Dutkiewicz sorgte damit in diesem Wettbewerb bereits für die zweite deutsche WM-Medaille in Folge, denn 2015 hatte Cindy Roleder (SV Halle) in Peking (China) Silber geholt. Insgesamt gab es über 100 Meter Hürden zuvor fünf deutsche WM-Medaillen, die vier weiteren jedoch liegen viele Jahre zurück: 1983 und 1987 gab es jeweils zwei Podiumsplätze.

Interview:

<link news:59494>Pamela Dutkiewicz: "Habe meine Stärke gespürt und mich ins Ziel geschmissen"

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