Hochspringerin Anna Chicherova muss ihre nächste internationale Medaille abgeben. Das teilte der Leichtathletik-Weltverband IAAF in seinem neusten Newsletter mit. Die Russin verliert aufgrund ihres positiven Nachtests bei den Olympischen Spielen 2008 auch ihre Silbermedaille der WM 2009 in Berlin. Ariane Friedrich rückt vor auf den Silberrang.
An diesen Moment erinnern sich noch viele Leichtathletik-Fans: Weltmeisterschaften in Berlin. Hochspringerin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) steht auf der blauen Bahn des Olympiastadions, legt den Finger auf die Lippen und das gesamte Publikum ist mucksmäuschenstill – um nur Minuten später die Bronze-Medaille der Frankfurterin zu feiern. Ein Gänsehaut-Moment, der im Nachhinein Silber wert war. Denn wie der Leichtathletik-Weltverband IAAF nun bekannt gab, hätte die Russin Anna Chicherova an diesen Meisterschaften nicht teilnehmen dürfen.
Ende 2016 war bekannt geworden, dass bei einem Nachtest der Olympischen Spiele 2008 in Peking (China) in einer Probe der Russin das verbotene Steroid Turinabol gefunden wurde. Daraufhin musste die heute 35-Jährige bereits ihre Bronzemedaille zurückgeben. Ariane Friedrich rückte hier auf den vierten Platz vor.
Weitere Sperren bestätigt
Nun werden Anna Chicherova alle Ergebnisse vom 24. August 2008 bis zum 23. August 2010 aberkannt – inklusive der angesprochenen Silbermedaille von Berlin. Hinter der nun zweitplatzierten Ariane Friedrich rückt die Italienerin Antonietta Di Martino auf den dritten Platz vor.
Neben der Causa Chicherova gab die IAAF auch noch die Sperren weiterer bereits bekannter Dopingsünder bekannt. So wird unter anderem die ehemalige Hindernis-Weltmeisterin Yuliya Zaripova nach einem positiven Nachttest der Olympischen Spiele 2012 mit einer vier Jahre langen Sperre belegt. Die Weißrussin Lyudmila Liakhovich muss zudem ihre Silbermedaille über 5.000 Meter, gewonnen bei der EM 2012, zurückgeben. In ihrem biologischen Pass waren Unregelmäßigkeiten festgestellt worden.
