| Hallen-EM 2017

Belgrad Tag 1: Ein Rekord und zwei Medaillen

Fünf Goldmedaillen wurden am ersten Tag der Hallen-Europameisterschaften von Belgrad vergeben. Und eine davon schnappte sich am Freitag über 60 Meter Hürden Cindy Roleder. Max Heß sorgte in der Dreisprung-Qualifikation mit neuem deutschen Hallenrekord für einen Paukenschlag. Olympiasiegerin Nafissatou Thiam dominierte den Fünfkampf.
Silke Bernhart

Das <link news:54786>Hürden-Finale der Frauen hielt, was es versprochen hatte. Nach mehreren gescheiterten Startversuchen an Dramatik kaum zu überbieten, war auch der Rennverlauf äußerst knapp. Nur eine konnte sich gleich nach dem Ziel ihrer Sache sicher sein: Cindy Roleder (SV Halle) stürmte wieder einmal mit dem besten Finish an die Spitze und in 7,88 Sekunden zu Gold vor der Weißrussin Alina Talay (7,92 sec). Pamela Dutkiewicz (7,95 sec) konnte schließlich ebenso jubeln wie Ricarda Lobe (8,03 sec): Die Wattenscheiderin holte im Foto Finish Bronze, die Mannheimerin wurde Sechste.

Kurz zuvor hatten in der Halle zwei junge Dreispringer für Furore gesorgt: Max Heß, 20 Jahre alt, zeigte sich gänzlich unbeeindruckt vom ebenfalls starken 17,20 Meter-Satz seines 18-jährigen französischen Konkurrenten Melvin Raffin und setzte mal eben 17,52 Meter in die Grube: <link news:54792>deutscher Hallenrekord und die drittbeste Leistung eines Deutschen überhaupt. Im Freien kamen nur Bundestrainer und Ex-Weltmeister Charles Friedek (17,59 m) und der Deutsche Rekordler Ralf Jaros (17,66 m) weiter. Der Einzug ins Dreisprung-Finale am Sonntag: mit der Weite natürlich nur Formsache.

Raphael Holzdeppe tankt Selbstvertrauen für den Sommer

<link news:54780>Auch Raphael Holzeppe (LAZ Zweibrücken) hatte allen Grund zufrieden zu sein: Er schwang sich erstmals seit seiner Fußverletzung im Februar 2016 wieder über 5,80 Meter, und das gleich auf Anhieb. Zwar reichte das im Stabhochsprung-Finale nur für Rang fünf, zeigt aber, dass er auf einem guten Weg zurück zu alter Stärke ist. Hallen-Europameister wurde der neue Sechs-Meter-Springer Piotr Lisek (Polen; 5,85 m). Florian Gaul (VfL Sindelfingen) konnten nach einem Stabbruch im Einspringen nicht in Aktion treten.

Claudine Vita (SC Neubrandenburg) zeigte im Kugelstoßen gleich im ersten Versuch, was in ihr steckt – nämlich eine <link news:54783>neue Bestleistung. Mit 18,09 Metern schnupperte sie zeitweise sogar an den Medaillen, die schließlich ab 18,32 Meter vergeben wurden. Unangefochten an der Spitze: die Weltjahresbeste Anita Márton (Ungarn; 19,28 m).

Nafissatou Thiam dominiert

Einen Meisterschaftsrekord innerhalb des Fünfkampfs ebnete Siebenkampf-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam den Weg zu Gold: Die Belgierin überquerte im Hochsprung glänzende 1,96 Meter, auch über die Hürden (8,23 sec) und mit der Kugel (15,29 m) war sie die stärkste Athletin im Feld. So brauchte sie über 800 Meter (2:24,44 min) den Titel nur noch locker nach Hause zu laufen. 4.870 Punkte bescherten ihr Rang zehn der ewigen Weltbestenliste.

Den Schlusspunkt unter Tag eins setzten die Hürdensprinter. Und auch hier gab es einen Favoritensieg. Der Brite Andrew Pozzi (7,51 sec), in 7,43 Sekunden die Nummer eins des Jahres, hatte in einem engen Rennen aber nur um Hundertstel die Nase vorn vor Titelverteidiger Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich; 7,52 sec) und dem 32-jährigen Altmeister Petr Svobody (Tschechien; 7,52 sec), der schon 2009 Hallen-EM-Bronze geholt hatte.

Am Samstag warten zehn Finalentscheidungen, in denen wir zahlreiche deutsche Athleten wiedersehen werden, die sich am Freitag in den Vorrunden gut präsentiert haben. So zum Beispiel die Dreispringerinnen Jenny Elbe (Dresdner SC 1898; 14,27 m) und Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,26 m) als Nummer eins und zwei der Qualifikation oder über 1.500 Meter Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) und Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die guten Ergebnisse des ersten Tages dürften ihnen für die nächsten Auftritte Rückenwind verleihen.

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