| Pfingstsportfest Rehlingen

Andreas Hofmann bricht Stadionrekord des Bundestrainers

Bei der 54. Auflage des Rehlinger Pfingstsportfestes sind zahlreiche DLV-Athleten dem diesjährigen Motto „Auf zur EM nach Berlin!“ gefolgt und konnten die EM-Norm bestätigen oder erstmals erfüllen. Weltklasse-Leistungen gab es vor allem im Diskus- und Speerwurf, wo der Österreicher Lukas Weißhaidinger und der Mannheimer Andreas Hofmann neue Stadionrekorde aufstellten.
Manuel Keil

Gleich zu Beginn des Hauptprogramms sorgten die Diskuswerfer für das erste Stimmungshoch bei den mehr als 3.000 Zuschauern im Rehlinger Bungertstadion. Den Sieg holte sich der Österreicher Lukas Weißhaidinger, der seinen eigenen Landesrekord auf 68,98 Meter steigerte und dabei auch den 34 Jahre alten Stadionrekord von 66,66 Metern übertrumpfen konnte.

Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) wurde mit ebenfalls starken 66,76 Metern Zweiter. „Die Stimmung und auch der Ring waren sehr gut hier. Aktuell bin ich bester Deutscher und konnte in meinen ersten beiden Wettkämpfen mehrmals die Norm werfen. Für den Saisoneinstieg ist das ganz ordentlich“, bilanzierte der Berliner.

Dahinter übertrafen auch Martin Wierig (SC Magdebrug; 65,18 m) und erstmals Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; 65,09 m) die Norm, so dass bereits vier DLV-Werfer den Richtwert für die Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August) erfüllt haben. „Mit der Norm alleine ist das bei uns Diskuswerfern halt so eine Sache“, brachte es Daniel Jasinski daher auf den Punkt. „Mit meiner Weite bin ich noch nicht ganz zufrieden. Nächste Woche in Halle geht der Kampf um die Startplätze dann wieder von vorne los.“

Glücklich über 91,44 Meter

Im Speerwurf wurde im Vorfeld viel über den 20 Jahre alten Stadionrekord von Bundestrainer Boris Obergföll geredet, der bei beachtlichen 89,21 Metern lag. Es war aber nicht Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg), der die Marke seines Heimtrainers übertreffen konnte, sondern Andreas Hofmann (MTG Mannheim), der zudem seinen Vorjahreserfolg in Rehlingen wiederholte. Gleich im ersten Versuch steigerte er seine persönliche Bestleistung auf 91,44 Meter. „Wenn er dabei den Wind bei gleicher Stärke nicht von vorne, sondern als Rückenwind gehabt hätte, wären es wahrscheinlich noch zwei Meter mehr gewesen“, analysierte der Bundestrainer.

„Ich war heute gut drauf und bin natürlich überglücklich“, strahlte Andreas Hofmann. "Im Ersten hat direkt alles gepasst. An den Zielen hat sich dadurch aber nichts geändert. Beim nächsten Mal will ich noch weiter und wieder Bestleistung werfen." Johannes Vetter kämpfte dagegen mit technischen Problemen und musste sich diesmal mit 84,14 Metern und Rang drei hinter Vize-Weltmeister Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 88,76 m) zufrieden geben.

Raphael Holzdeppe siegt erstmals in Rehlingen

Im Stabhochsprung konnte sich Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) bei seinem siebten Start in Rehlingen über seinen ersten Sieg freuen. Mit seiner Höhe von 5,62 Metern war er dagegen noch nicht ganz zufrieden. „Am Anfang hatte ich etwas Probleme mit der Anlaufgestaltung. Das hat später zwar besser gepasst, aber ich weiß, dass von der Höhe auch früh in der Saison noch viel mehr drin ist“, berichtete der Vize-Weltmeister von 2015, nachdem er ganz knapp an 5,72 Metern gescheitert war.

Dahinter belegte sein Trainingskollege Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 5,52 Metern noch vor dem höhengleichen Robert Sobera (Polen) Rang zwei. Bei den Frauen kam Carolin Hingst (TG Nieder-Ingelheim) mit 4,35 Metern als beste Deutsche ebenfalls auf den zweiten Platz, wurde dann auf dem Weg zur EM-Norm von 4,45 Metern aber von einer Regenunterbrechung ausgebremst. Holly Bradshaw (Großbritannien) stieg erst danach in den Wettbewerb ein und holte sich mit 4,60 Metern den Sieg.

Marie-Laurence Jungfleisch hakt EM-Norm ab

Im Hochsprung holte sich die ehemalige U20-Europameisterin Kateryna Tabashnyk (Ukraine) mit 1,92 Metern den Sieg. Dahinter konnte sich Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) über die EM-Norm freuen. „Der Wind war heute, glaube ich, mein größter Gegner, da war es schwer den Anlauf zu finden. Umso mehr freue ich mich, dass ich die 1,90 Meter geschafft habe“, sagte sie anschließend. „Priorität hatte heute die EM-Norm. Beim Diamond League Meeting in Rom geht es dann hoffentlich noch etwas höher.“

Über die EM-Norm konnte sich auch Hindernisläufer Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) freuen. Er schaffte in 8:33,88 Minuten fast eine Punktlandung auf die geforderten 8:34,00 Minuten. Sein Jubelschrei war durch das ganze Stadion zu hören, nachdem die Zeit offiziell bestätigt wurde. „Ich wollte genau so rennen, etwa 2:50 Minuten für den ersten Kilometer. Hinten raus war es aber schon hart“, verriet er. „In Dessau werden wir dann mit allen anderen Deutschen probieren, nochmal schneller zu sein."

Antje Möldner gewinnt bei Comeback über 3.000 Meter Hindernis

Bei den Frauen absolvierte Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) ihren ersten Start über die volle Hindernis-Distanz von 3.000 Metern. Die angestrebte EM-Norm von 9:45,00 Minuten verpasste sie zwar um drei Sekunden. In 9:47,95 Minuten setzte sie sich aber knapp vor den beiden weiteren EM-Kandidatinnen Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), die in Rehlingen ihr erstes Rennen überhaupt über die volle Hindernisstrecke absolvierte, und Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) durch.

„Ich bin erstmal zufrieden, dass vor allem der Wassergraben besser funktioniert hat als in Pliezhausen. Schade, dass die Norm noch nicht gefallen ist, die fehlenden Sekunden werden wir aber noch hinkriegen“, bilanzierte Antje Möldner-Schmidt. Bis zu ihrem nächsten Start in Ostrava (Tschechische Republik) am 13. Juni will sie im Training bezüglich Grundlagen und Schnelligkeit noch etwas nachlegen.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik...

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