| Weltmeisterschaften 2017

Allein gegen Afrika: Gesa Krause hofft auf ihre Chance

2015 sorgte Gesa Felicitas Krause mit WM-Bronze für ein absolutes Highlight – wenn die Hindernis-Läuferin ihren Coup wiederholen will, muss sie sich mächtig strecken.
SID/sb

Zu schnell für Europa – nicht schnell genug für Afrika? Gesa Felicitas Krause ist unangefochten die beste Hindernis-Läuferin des Kontinents, bei der WM in London muss aber wieder alles zusammenpassen, damit sie gegen die ostafrikanische Übermacht eine Chance hat. So wie bei ihrem Bronze-Coup 2015 in Peking (China).

"Vielleicht wachse ich ja wieder über mich hinaus", sagte die Europameisterin vor dem Vorlauf über 3.000 Meter Hindernis am Mittwoch (20:05 Uhr MESZ/ARD und Eurosport). Den dürfte die zuletzt glänzend aufgelegte Krause, die ihren deutschen Rekord in diesem Jahr auf 9:15,70 Minuten gesteigert hat, in Normalform problemlos überstehen. Im Finale am Samstag heißt es dann aber: (fast) allein gegen Afrika.

In der Geschichte von Weltmeisterschaften und Olympia gingen die Medaillen stets an die in London (Großbritannien) gesperrten Russinnen oder eben an afrikanische Läuferinnen. Einzige Ausnahmen: Krauses Bronze bei der WM 2015 in Peking und der dritte Platz der Amerikanerin Emma Coburn bei Olympia 2016 in Rio (Brasilien) – beide sind auch in London die einzigen weißen Läuferinnen mit Podestchancen.

Läuferisches Grundniveau der Afrikanerinnen herausragend

Obwohl Krause in Peking gezeigt hat, dass sie an einem perfekten Tag durchaus mitmischen kann, zählt sie sich nicht zu den Favoritinnen. "Wenn jemand zu mir sagt, du holst Gold, dann ist das für mich nur eine Floskel", sagte sie.

Krauses Crux: Die Afrikanerinnen bringen ein läuferisches Grundniveau mit, das für Europäerinnen kaum zu erreichen ist. Die Hindernis-Weltjahresbestzeit der Kenianerin Celliphine Chespol liegt bei 8:58,78 Minuten, als beste deutsche Läuferin des Jahres lief Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) auf dieser Strecke drei Sekunden langsamer – ohne dass lästige Hürden im Weg standen wohlgemerkt.

Gesa Krause mit überragender Hürdentechnik

Einiges kompensiert der 1,67 Meter große Lauffloh Gesa Krause mit überragender Hürdentechnik – da ist sie den meisten Afrikanerinnen voraus, dies verhalf ihr 2015 zu WM-Bronze. Aber auch läuferisch hat sie dank vieler, vieler Trainings-Kilometer aufgeschlossen.

Gesa Krause ist die vielleicht akkribischste Arbeiterin unter den deutschen Leichtathleten. Zehn Wochen rackerte sie im afrikanischen Hochland, in Kenia, in Südafrika. Bis kurz vor der WM bereitete sich Krause zudem in der Höhenluft von Davos vor, feierte dort am vergangenen Donnerstag auch ihren 25. Geburtstag.

"Damit habe ich gute Erfahrungen", sagte Krause. Im Mai kam sie frisch aus dem Höhentrainingslager und lief in Doha (Katar) deutschen Rekord. So muss es auch in London laufen – wenn sich das Bronze-Märchen von Peking wiederholen soll.

Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)

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