| Hallen-EM 2017

Achtungserfolge für Alina Reh und Hanna Klein

An Laura Muir war auch über 3.000 Meter nicht vorbeizukommen. Wie am Tag zuvor auf der halben Distanz, beherrschte die Schottin auch nun die Konkurrenz. Mit 8:35,68 Minuten lief sie so schnell, wie noch keine andere 3.000-Meter-Siegerin bei einer Hallen-Europameisterschaft zuvor. Das DLV-Duo schlug sich achtbar. Alina Reh und Hanna Klein kamen dicht an ihre Bestzeiten heran und belegten die Plätze acht und neun.
Harald Koken

Fast während des gesamten Rennens diktierte Yasemin Can das Tempo. Die als Vivian Jemutai 1996 in Kenia geborene Türkin, die im letzten Jahr die EM-Titel über 5.000 Meter, 10.000 Meter und im Crosslauf holte, beschleunigte mehrfach und startete Ausreißversuche. Allerdings gelang es ihr nicht Top-Favoritin Laura Muir (Großbritannien) abzuschütteln. 300 Meter vor Schluss trat die 23-Jährige vehement an, setzte sich an die Spitze und machte schnell entscheidenden Boden gut. Ihre 8:35,68 Minuten sind Meisterschaftsrekord. Yasemin Can folgte in 8:43,46 Minuten deutlich zurück.

Die Britin Eilish McColgan sicherte sich nach einer starken Schlussrunde in 8:4,43 Minuten Bronze. Sie verdrängte die Niederländerin Maureen Koster (8:48,99 min), die lange die Verfolgergruppe anführte und 800 Meter vor dem Ziel und damit wohl zu früh verschärfte.

Alina Reh übernahm couragiert die Führung

Alina Reh gefiel bei ihrem ersten internationalen Meisterschaftsfinale in der Frauenklasse vor allem durch ihre Courage. Die Deutsche Hallenmeisterin spannte sich nach 600 Metern sogar kurzzeitig vor das Feld. Danach reihte sich die 19-Jährige vom SSV Ulm 1846 umsichtig an Position fünf ein und musste erst ganz zum Schluss lockerlassen. In 8:57,87 Minuten lief sie ihre drittbeste Zeit überhaupt. Den Hausrekord verpasste die Athletin von Jürgen Austin-Kerl nur um gut vier Sekunden.

Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), die in Belgrad ihre Meisterschafts-Feuerprobe in der A-Nationalmannschaft ebenfalls mit Bravour bestand, hielt sich überwiegend im Windschatten ihrer Teamgefährtin auf und zeigte ebenfalls keinen Respekt vor den international längst etablierten Mitbewerberinnen. In 8:58,57 Minuten schrammte die 23-Jährige nur um 71 Hundertstel an der persönlichen Bestzeit vorbei. Nahezu gleich schnell war Hanna Klein bei ihrem taktisch klugen Rennen im Vorlauf.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Alina Reh (SSV Ulm 1846):
Mir fehlt die Routine in so einem internationalen Rennen. Ob es der Ellenbogeneinsatz ist oder, einfach im Feld in der Innenkurve zu laufen und abzuwarten. Ich wollte eine 2:57 anlaufen und dann schauen, was geht. Der erste Kilometer war aber über drei Minuten und ich habe Druck gemacht. Dann wurde es etwas zu schnell. Hinten raus hat der Kopf zu gemacht. Alle sind an mir vorbei und Alina macht nichts mehr [schmunzelt]. Das ist schade und ärgerlich. Aber ich bin froh, dass ich hier dabei sein konnte. Mein Ziel ist es, mich bei den Frauen zu etablieren. Konstanze [Klosterhalfen] schwebt auf einem anderen Niveau. Ich gönne ihr die Medaille total und möchte versuchen, dass der Abstand nicht noch größer wird. Ich will locker bleiben. Als nächstes würde ich gerne die Cross-DM laufen. Allerdings war ich schon nach dem Vorlauf hier recht müde und ich muss mit meinem Trainer überlegen, wie wir weiter planen.

Hanna Klein (SG Schorndorf 1846):
Das Niveau der Bestzeiten war bis auf einige herausragende Athletinnen ähnlich. Mir ist es gelungen, drei Athletinnen hinter mir zu lassen. Ich hätte zum Schluss vielleicht etwas mehr drauflegen können. Über 3.000 Meter muss man allerdings in diesem engen Feld lange konzentriert und dran bleiben. Deshalb war es eine gute Übung für draußen und die 1.500 Meter, die ich im Sommer wieder im Mittelpunkt stehen sollen. Es war mein erstes Finale bei einer großen Meisterschaft. Sich da zu bewähren ist ein Anfang. Es ist eine gute Grundlage gelegt. Schnelle Einheiten habe ich wegen meines Studiums noch nicht machen können. Die kommen jetzt dazu.

 

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