Die Weitspringer Markus Rehm und Christian Reif sind gerade in der heißen Phase der Vorbereitung auf ihre Europameisterschaften. Für Paralympics-Athlet Rehm geht's nach Swanesa, für Ex-Europameister Reif nach Zürich. Einen weiteren Termin im August haben sich beide schon dick im Kalender eingetragen: das ISTAF im Berliner Olympiastadion (31. August).
Ein Besuch im Berliner Zoo war am Sonntag eine willkommene Abwechslung vom Trainingsalltag und Stress der vergangenen Tage für die Weitspringer Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Christian Reif (LC Rehlingen). Besonders interessierten sich die beiden für die Kängurus. "Die waren total entspannt" erklärte Christian Reif, der sich in der Gelassenheit ein Beispiel nehmen und dann, wenn es drauf ankommt, einen Riesen-Sprung auspacken möchte - wie es auch die Kängurus drauf haben.
Der Rehlinger ist heiß auf die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August). "Ich bin konzentrierter als in den vergangenen beiden Jahren, weil ich merke, dass etwas geht." Er will um die Medaillen mitspringen. "Was Gold angeht, kann man keine Prognosen abgeben, selbst bei meinem Sieg 2010 war es weniger deutlich, als der Abstand ausgesagt hat", erinnert sich der 29-Jährige, der bei seinem EM-Gold von Barcelona (Spanien) auf 8,47 Meter flog, in Qualifikation und Finale im dritten Versuch aber jeweils unter Druck stand.
Egal wie Zürich ausgeht, eine Belohnung hat der WM-Sechste schon sicher. Als diese empfindet er den Start beim ISTAF. "Es ist der schönste Wettkampf des Jahres nach dem internationalen Höhepunkt", erzählte Christian Reif. "Wenn man am Anlauf steht und nur andeutet, anzuklatschen, machen schon alle mit."
Inklusionswettbewerb mit acht Athleten
Von dieser Atmosphäre hat der Dritte der Hallen-WM auch schon Markus Rehm vorgeschwärmt. Der Leverkusener freut sich, dass er für den diesjährigen Inklusionswettbewerb ausgesucht wurde, in dem er und acht weitere Athleten sechs Sprünge absolvieren dürfen.
"Ich werde den Wettkampf konzentriert vorbereiten", kündigte der unterschenkelamputierte Paralympics-Sieger an. Nach seinem Weltrekord von 8,24 Metern von Ulm soll wieder die Acht vor dem Komma stehen. "Ich hoffe, dass ich bei der starkem Konkurrenz möglichst weit vorne mitmischen kann."
Vorher stehen noch die Europameisterschaften der Behinderten in Swansea (Wales; 18. bis 25. August) an. Dort wird dem der Titel wohl nicht zu nehmen sein. Beim ISTAF kann er sich dann möglicherweise mit dem Europameister von Zürich messen, der Christian Reif heißen könnte.
Bisher 32.000 Tickets verkauft
Durch ein leicht reduziertes Programm auf 15 Disziplinen, noch hochklassigere Felder und mehr Unterhaltungselemente soll das ISTAF noch attraktiver gemacht werden. Mehr als 50.000 Zuschauer werden erwartet, bisher sind 32.000 Karten verkauft.
Das an das wiederbelebte ISTAF-Indoor angelehnte Konzept hat auch die Neugier des Europaverbandes EAA und des Weltverbandes IAAF geweckt. Beide Verbände schicken Vertreter, um sich vielleicht etwas für künftige Meisterschaften anzuschauen.
Am bewährten ISTAF-Konzept "Die besten DLV-Athleten gegen die besten der Welt" wird festgehalten. Zu den deutschen Athleten gibt es ein zusätzliches Bekenntnis: Wird ihre Disziplin angeboten, wird allen Deutschen Meistern ein Startplatz garantiert.
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