| Weltrekord Markus Rehm

Frank O. Hamm: „Wünschen uns zügige Rekordbestätigung“

Paralympics-Sieger Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist Ende Juli bei der DM in Ulm im Weitsprung auf 8,24 Meter geflogen – so weit wie zuvor kein anderer Athlet seiner Schadensklasse. Dass sich der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) von Anfang für eine zügige Anerkennung der Leistung als Weltrekord eingesetzt hat und warum die Rekordbestätigung dennoch noch nicht erfolgt ist, erklärt DLV-Vizepräsident Frank O. Hamm, Vorsitzender Bundesausschuss Wettkampf-Organisation, im Interview.
Silke Morrissey

Frank O. Hamm, den Medien war zu entnehmen, dass der von Markus Rehm bei den Deutschen Meisterschaften erzielte Weltrekord noch nicht anerkannt ist. Warum dauert das so lange?

Frank O. Hamm:

Die Anerkennung dieser fantastischen Leistung von Markus Rehm als Weltrekord fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich des DLV oder des Weltverbands IAAF. Dieser Weltrekord wird durch das Internationale Paralympische Komitee (IPC) geführt und auch ratifiziert. Dafür gibt es eigene Kriterien und Formalien. Der DLV kann in diesem Fall ausschließlich die Korrektheit des Wettkampfergebnisses bestätigen.

Hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) nach Markus Rehms Rekordsatz mit dem DLV Kontakt aufgenommen?

Frank O. Hamm:

Anfang August ist uns vom DBS ein IPC-Rekordprotokoll zugeleitet worden. Wir konnten es jedoch in dieser Form nicht vollständig bearbeiten, da es ein Rekordprotokoll in der Fassung für die Anerkennung von Laufrekorden war. Zudem waren spezielle Regelwerkfragen zu beantworten wie die Bestätigung der Schadensklasse oder die Notwendigkeit einer Dopingkontrolle.

Die Fragen, die wir eigenständig beantworten konnten, sind unmittelbar nach Aufforderung in zwei offiziellen Schreiben an den DBS bestätigt worden. Wir haben den DBS ebenfalls auf das falsche Formular aufmerksam gemacht.  In der vergangenen Woche ist uns nunmehr das korrekte Rekordformular für einen technischen Wettbewerb zugeleitet worden, mit dem Hinweis, was genau durch den DLV zu bestätigen ist.

Welche Schritte sind nun geplant, damit die Leistung Aufnahme in die Rekordbücher findet?

Frank O. Hamm:

Das Rekordprotokoll muss mit den notwendigen Originalunterschriften der ehrenamtlichen Kampfrichter des Weitsprung-Wettbewerbs in Ulm gezeichnet sein. Diese Unterschriften holen wir gerade ein. Das Original wird dann an den DBS geleitet, der es an das  IPC weiterreicht. Diese wird abschließend hoffentlich zügig den Weltrekord bestätigen können, was wir Markus Rehm wünschen.

<link news:35793>Markus Rehm sorgt für Überraschung

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