| Hochsprung-Meeting

Eberstadt mit Mutaz Essa Barshim und Ruth Beitia

Mit fünf 2,40-Meter-Springern und einer fast kompletten EM-Revanche ist das weltbeste Hochsprung-Meeting in Eberstadt am kommenden Wochenende (22. bis 24. August) so stark besetzt wie noch nie.
Ewald Walker

Wann fällt der Hochsprung-Weltrekord von 2,45 Meter, den der Kubaner Javier Sotomayor am 27. Juli 1993 im spanischen Salamanca aufgestellt hat? Diese Frage rückt zusehends in den Fokus, nachdem in diesem Jahr gleich sechs Springer die Marke von 2,40 Meter übersprungen haben.

„Wenn der Weltrekord in diesem Jahr bei einer derart breiten Spitze nicht fällt, wird es schwer", sagt Günter Eisinger, seit über 30 Jahren als Trainer und Athletenmanager im Einsatz. „Ich würde die Chance für einen Weltrekord auf 50:50 einschätzen." Der Weltrekordler Sotomayor selbst hatte sich noch bei seinem letzten letzten Besuch in Eberstadt wie folgt geäußert: „Im Hochsprung herrscht Stillstand." Dieser Stillstand könnte bald überwunden werden.

Männerfeld angeführt von Barshim

Am Freitagabend in Eberstadt ist zumindest die Meetingrekor-Marke von 2,40 Metern in Gefahr, denn gleich fünf der aktuell sechs 2,40-Meter-Springer gehen in den Eberstädter Weinbergen an den Start. Der Weltjahresbeste Mutaz Essa Barshim (Katar) hat zuletzt in New York (USA) nach übersprungenen 2,42 Metern den Weltrekord von 2,46 Meter in Angriff genommen. „Für diese Marke bedarf es schon eines ganz besonderen Tages, da muss alles stimmen“, sagte der Hallen-Weltmeister.

Während bei der EM in Zürich (Schweiz) noch um Medaillen und Plätze gesprungen wurde, bastelte Günter Eisinger am Starterfeld. Mit Erfolg, wie sich jetzt herausstellt. Olympiasieger Ivan Ukhov (Russland), der Kanadier Derek Drouin, der Vize-Europameister von Zürich Andriy Protsenko (Ukraine) sowie der Russe Alexej Dmitrik gehören zum elitären Kreis der 2,40 Meter-Springer, und sie alle werden in Eberstadt springen.

Ein einmaliges Starterfeld ist da beisammen.  Allein Welt- und Europameister Bogdan Bondarenko (Ukraine) überschreitet die finanziellen Möglichkeiten des 110.000 Euro teuren Athletenetat von Eberstadt.

Europameisterin kommt nach Eberstadt

Bei den Frauen kommt es mit vier der ersten fünf Springerinnen von Zürich zur EM-Revanche. Die 35 Jahre alte Europameisterin Ruth Beitia (Spanien), die ihren EM-Titel von Helsinki (Finnland) erfolgreich verteidigen konnte, strebt ihren ersten Sieg in Eberstadt an. Mit der EM-Dritten Ana Simic (Kroatien) und der EM-Vierten Justyna Kasprzycka (Polen) sind weitere Top-Springerinnen dabei.

Die Deutsche Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen) strebt nach Zürich nun in Richtung der magischen Zwei-Meter-Marke, nachdem sie im Letzigrund mit 1,97 Metern Bestleistung gesprungen war. „Sie hat das Zeug dazu", ist ihr Trainer Tams Kiss optimistisch für den großen Sprung. Vor Eberstadt wird Jungfleisch am Donnerstag noch in Stockholm (Schweden) starten.

Starkes deutsches Nachwuchs-Trio

Aus nationaler Sicht ist die Frage offen, ob der Deutsche Meister Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt) seine Saisonbestmarke von 2,25 Metern noch einmal steigern kann.

Eberstadt-Luft schnuppern dürfen drei aufstrebenden deutsche U20-Athleten. Tobias Potye (FC Aschheim), Falk Wendrich (TV Wattenscheid 01) und David Nopper (LAV Stadtwerke Tübingen), die Bestleistungen von 2,22 und 2,21 Meter aufweisen, gehört fraglos die Zukunft im deutschen Hochsprung. Alle drei werden nach einer starken Saison noch einmal angreifen wollen. „In Eberstadt bin ich immer gut gesprungen!" gab sich zumindest der Deutsche U20-Meister Falk Wendrich nach den Titelkämpfen in Wattenscheid optimistisch.

36. Eberstädter Hochsprung-Meeting (Eberfürst-Arena)

Freitag, 17:00 Uhr: Männer
Samstag 14.30 Uhr: Junioren, Juniorinnen
Sonntag 13:30 Uhr: Frauen

Das SWR-Fernsehen überträgt die Veranstaltung am Freitag ab 17:00 Uhr im <link http: www.swr.de landesschau-aktuell sport id="13831144/uo2kw5/index.html" _blank link zum swr-livestream aus>Livestream!

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